Theoretische Grundlagen und Methoden der Integrativen Gestalttherapie
Die Integrative Gestalttherapie gehört zu den humanistischen Verfahren in der Psychotherapie und beruht auf der Gestalttherapie von Fritz Perls, Laura Perls und Paul Goodman. Sie verbindet phänomenologische, gestaltpsychologische, tiefenpsychologische, feldtheoretische und systemische Konzepte sowie Thesen der Existenzphilosophie zu einem ganzheitlichen, dialogischen Ansatz.
Der Namenszusatz „Integrativ“ weist auf die Einbeziehung verschiedener, insbesondere methodischer und theoretischer Weiterentwicklungen (besonders in Europa) hin. Aus der phänomenologischen Philosophie stammt die Bedeutsamkeit der Oberflächenwahrnehmung, die in der Gestalttherapie die Haltung des Therapeuten prägt. Der Patient wird zunächst einmal wahr – genommen wie er ist und wie er sich gibt. Es wird davon ausgegangen, dass alle für den Beginn und den Fortgang der Therapie relevanten Informationen zum gegebenen Zeitpunkt an der Oberfläche erkennbar werden: an Sprache, Stimme, Gestik, Mimik, Körperhaltung und Bewegungsmuster.
Aus der Existenzphilosophie stammt die in der Gestalttherapie gesetzte Priorität des Handelns. Es wird davon ausgegangen, dass das Tun eines Menschen für seine Selbstfindung von zentraler Bedeutung ist. Dementsprechend haben Übungs- und Probehandeln einen hohen Stellenwert im gestalttherapeutischen Heilungsprozess.
Aus der Gestaltpsychologie kommt die Sicht des Menschen als einen selbstregulierenden Organismus in einem Umwelt-Feld. Durch die Fähigkeit der strukturierten Wahrnehmung ist der Mensch in der Lage, geordnete Ganzheiten – Gestalten – vor dem Hintergrund aller zu einem Zeitpunkt an einem Ort verfügbaren Informationen für sich sichtbar zu machen, diese in eine Handlung umzusetzen und Bedürfnisse damit zu befriedigen oder abzuschließen. Dadurch tritt die Gestalt in den Hintergrund und macht das Feld der Wahrnehmung für neue Strukturierungen frei. Die Selbstregulation des Organismus verläuft in Abfolgen von auftauchenden und sich schließenden Bedürfnislagen.
Gestalt-Prinzipien und -Begriffe :
- Hier- und Jetzt-Prinzip
- Dialogisches Prinzip
- Kontaktprinzip
- Prinzip der Eigenverantwortlichkeit
Gestalt-Methoden:
- Technik des leeren Stuhls
- Rollenspiel
- Phantasiereise
- Identifikationstechnik
- Experiment
- Technik der Verstärkung
- Einbeziehung des nonverbalen Ausdrucks
- Kreative Techniken
Quelle: Homepage des ÖAGG,
Sektion für Integrative Gestalttherapie http://www.oeagg.at/